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Wie erkennen wir, dass unser Kind Hilfe benötigt? Symptome und Anzeichen, auf die Eltern achten sollten. Die mentale Gesundheit ist ein Kinderrecht!

Autorenbild: Praxis KlüberPraxis Klüber

Die mentale Gesundheit unserer Kinder ist ein sensibles Thema, das oft von der Gesellschaft übersehen wird. Als Eltern möchten wir das Beste für unsere Kinder und wünschen uns, dass sie glücklich, gesund und erfolgreich aufwachsen. Doch oft ist es nicht leicht zu erkennen, wenn ein Kind Unterstützung braucht. In meiner Arbeit als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin sehe ich täglich, wie wichtig es ist, die Anzeichen von emotionalem und psychischem Stress frühzeitig zu erkennen. Dieser Blogbeitrag soll Ihnen helfen, die Symptome zu identifizieren, die darauf hindeuten könnten, dass Ihr Kind Hilfe benötigt.



Psychisch gesund zu sein ist ein Kinderrecht
Psychisch gesund zu sein ist ein Kinderrecht

Verhaltensänderungen


Ein erstes, häufiges Signal, das auf ein Problem hinweist, sind Verhaltensänderungen. Das kann eine plötzliche Abnahme der schulischen Leistung, Rückzug von Freunden oder der Familie oder ein Anstieg von Wutausbrüchen sein. Wenn Ihr Kind, das normalerweise gesellig ist, sich von Freunden zurückzieht oder Veränderungen in seiner Stimmung zeigt, ist dies ein Zeichen, das nicht ignoriert werden sollte. Oft drücken Kinder ihre inneren Konflikte durch ihr Verhalten aus.



Emotionale Anzeichen


Häufige emotionale Anzeichen, auf die Sie achten sollten, sind anhaltende Traurigkeit, Frustration, Angst oder extreme Wutausbrüche. Wenn Ihr Kind über einen längeren Zeitraum hinweg unglücklich oder ängstlich wirkt, kann das auf tiefere Probleme hinweisen. Kinder sind oft nicht in der Lage, ihre Gefühle in Worte zu fassen, weshalb es wichtig ist, aufmerksam zu sein, wie sie sich verhalten und welche Emotionen sie zeigen.



Körperliche Symptome


Körperliche Beschwerden, die keinen klaren medizinischen Grund haben, können ebenfalls ein Hinweis auf psychische Probleme sein. Häufige Bauchschmerzen, Kopfweh oder Schlafstörungen können Ausdruck innerer Unruhe oder Angst sein. Kinder haben oft unterschiedliche Wege, um Stress auszudrücken, und physische Symptome können eine Art der Kommunikation sein. Auch hier ist es wichtig, die Verbindung zwischen Körper und Geist zu berücksichtigen.



Schwierigkeiten in der Schule


Wenn Ihr Kind plötzliche Probleme in der Schule hat, sei es beim Lernen, mit Konzentration oder im Umgang mit Lehrern und Mitschülern, sollte das ebenfalls ernst genommen werden. Oft können soziale Ängste, Mobbing oder eine Überlastung die Ursache für Schulprobleme sein. Ein Anstieg an Schulverweigerung oder das Vermeiden von Prüfungen sind weitere Warnsignale, die auf eine psychische Belastung hinweisen können.



Soziale Isolation


Ein weiteres alarmierendes Signal ist die Tendenz zur sozialen Isolation. Wenn Kinder beginnen, sich von Freunden und sozialen Aktivitäten zurückzuziehen, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass sie mit emotionalem Stress oder Angst kämpfen. Kinder brauchen das Zusammensein mit Gleichaltrigen, um soziale Fähigkeiten zu entwickeln. Ein Rückzug kann bei weitem mehr sein als ein vorübergehendes Bedürfniss nach Alleinsein.



Veränderungen im Schlaf- und Essverhalten


Wenn Sie feststellen, dass Ihr Kind plötzlich weniger isst oder übermäßig viel isst, kann dies ein weiteres Indiz sein. Schlafförmige Symptome wie Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen oder häufiges Aufwachen in der Nacht können auch auf ein emotionales Ungleichgewicht hinweisen. Die Schlaf- und Essgewohnheiten sind oft eng mit der emotionalen Gesundheit verknüpft.



Körperliche Ansprache


Achten Sie darauf, wie Ihr Kind über sich selbst spricht. Negative Selbstwahrnehmung, wie „Ich bin nicht gut genug“ oder „Niemand mag mich“, sind ernstzunehmende Hinweise auf ein niedriges Selbstwertgefühl. Kinder, die solche Gedanken äußern, benötigen besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung, um ihre Selbstwahrnehmung zu verändern.



Ein offenes Ohr bieten


Eine der wichtigsten Maßnahmen, die Eltern ergreifen können, ist die Schaffung einer sicheren und offenen Umgebung, in der Kinder ihre Gefühle ausdrücken dürfen. Fragen Sie Ihr Kind regelmäßig, wie es sich fühlt und hören Sie aktiv zu. Selbst wenn Ihr Kind keine spezifischen Probleme anspricht, kann es hilfreich sein, ihm zu zeigen, dass Sie bereit sind zuzuhören und ihm zu helfen.



 


Wenn Sie bei Ihrem Kind auch nur einige dieser Symptome bemerken, ist es wichtig, nicht zu zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein frühzeitiges Erkennen und Handeln können entscheidend sein, um Ihrem Kind die Unterstützung zu bieten, die es benötigt.


In meiner täglichen Arbeit als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin erlebe ich immer wieder, wie bedeutend Verständnis und frühzeitige Intervention sind.





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